Unsicherheiten und Ängste sind eng miteinander verbundene Gefühle. Wie stark diese ausgeprägt sind ist bei jedem Kind unterschiedlich. Daher müssen wir individuell auf das Kind, seine Gefühle und Bedürfnisse eingehen, um es zu unterstützen. Machen Sie sich zunächst bewusst, ob ihr Kind unsicher ist oder tatsächlich Angst hat.
Unsicherheit
Unsicherheit kann auftreten, wenn das Kind das Gefühl hat, etwas nicht schaffen zu können. Entweder, weil es wegen fehlender Informationen nur schwer eine Entscheidung fällen kann. Oder aus einem bewusst wahrgenommenen Mangel an Sicherheit. Unsicherheit führt in beiden Fällen zu einer geringen Selbstsicherheit. Bleibt diese Unsicherheit bestehen oder verstärkt sich noch, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass auch Selbstwert und Selbstvertrauen sinken. Eine Unsicherheit jedoch zu überwinden, erweitert die Komfortzone und hilft uns zu wachsen. Selbstsicherheit und Selbstvertrauen steigen.
Angst
Angst ist ein Grundgefühl, das bei gefährlichen und bedrohlichen Situationen auftritt. Auf die Angst zu hören, hilft uns vor Gefahren zu schützen. Die Angst muss ernst genommen werden. Wenn Ihr Kind Angst hat, wird es ohnmächtig und handlungsunfähig. Deshalb ist es wichtig, dass sie Ihr Kind in der Angst begleiten.
Grundsätzlich gilt: „Ich höre auf meine Angst und besiege meine Unsicherheit!“. Und so können Sie Ihr Kind in seinen Ängsten begleiten:
1. Es ist in Ordnung Angst zu haben! Sprechen Sie mit Ihrem Kind über Ihre eigenen Ängste und wie sie damit umgegangen sind und heute noch umgehen. Seien Sie ein Vorbild, das gibt Ihrem Kind Hoffnung und Mut, offen über Ängste zu sprechen.
2. Sicherheit als Gegenpol von Angst! Sprechen Sie mit Ihrem Kind über seine Angst und schenken Sie ihm dabei Ihre volle Aufmerksamkeit. Durch Nähe, Umarmungen schaffen Sie eine sichere Umgebung, damit Ihr Kind eine gute Emotionsregulationsfähigkeit entwickelt. Ermutigen Sie Ihr Kind sich mit seiner Angst auseinander zu setzen. Diese Fragen helfen dabei: „Was steckt hinter deiner Angst? Was brauchst Du? Was würde Dir helfen?“
3. Seien Sie verständnisvoll! Vermeiden Sie Ihr Kind in emotionalen Notlagen wie Angstzuständen zurückzuweisen. Sätze wie „Du brauchst keine Angst zu haben“ oder „stell dich nicht so an“ sind kontraproduktiv. Negative Emotionen von Kindern zu verharmlosen, gibt dem Kind das Gefühl nicht in Ordnung zu sein. Besser wäre: „Ich sehe, dass Du gerade ängstlich bist…“.
4. Lassen Sie sich nicht von der Angst Ihres Kindes anstecken! Begleiten Sie es ruhig und entspannt. Achten Sie darauf, Ihr Kind nicht zu sehr zu behüten. Damit erzeugen Sie unnötige Ängste. Statt es vor Gefahren zu warnen, geben Sie ihm positive Tipps.
5. Entwickeln Sie Strategien gegen die Angst! Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und probieren Sie einfach aus, was Ihrem Kind guttut. Versuchen Sie Methoden zu finden, bei denen Ihr Kind das Gefühl von Sicherheit erhält. Z.B. Phantasiereisen, Bücher zu diversen Angstthemen, Mut-Mach-Geschichten ausdenken, Rituale und lustige Übungsfelder schaffen, Erfolgserlebnisse sammeln, Mutstein in der Hosentasche, Mutsprüche, Sorgenfresser.
Zeigen Sie Ihrem Kind immer, dass Sie für es da sind und unterstützen Sie es bei seinen Handlungen.
Grashüpfer Magazin Taunus Juni/Juli 2023: 5 Tipps für den Umgang mit Kinderängsten - GRASHÜPFER Taunus (grashuepfer-taunus.de)
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